Die Vorstandsmitglieder und der Geschäftsführer des LDNS e.V. (Foto: Benedict von Bremen)

Der Verein Lern- und Dokumentationszentrum zum Nationalsozialismus (LDNS) ist eine 2010 gegründete bürgerschaftliche Initiative. Unser Anliegen ist es, die NS-Geschichte Tübingens zu erforschen, zu dokumentieren und im ehemaligen Tübinger Güterbahnhof einen zentralen Ort historisch-demokratischer Bildung einzurichten.

Im Güterbahnhof wurden während der NS-Zeit sowjetische Kriegsgefangene ausgebeutet.

Der ehemalige Güterbahnhof im Umbau im Jahr 2017

Wir engagieren uns dafür, die Güterhalle – ein besonderes bauliches Zeugnis der Tübinger Stadtgeschichte – zu erhalten und den Güterbahnhof als Lern- und Dokumentationszentrum zu nutzen:

Als Ort des Erinnerns, der Dokumentation und der pädagogischen Vermittlung von NS-Geschichte.

Im künftigen Dokumentationszentrum im Güterbahnhof soll die Tübinger NS-Geschichte im historischen Kontext dargestellt, die begangenen Verbrechen und der Umgang mit diesen beleuchtet werden. Mit einer ständigen Ausstellung, wechselnden Sonderausstellungen und einem breiten Informations- und Bildungsangebot richtet es sich an alle Generationen. Es steht Menschen jeder Herkunft als Ort der Begegnung, der Diskussion, der Recherche und der Auseinandersetzung offen.

Die NS-Gewaltherrschaft hat sich an vielen Stellen Tübingens eingeschrieben.

Gerichte, Institutionen, Verwaltung und Universität spielten bei Durchführung des NS-Terrors eine entscheidende Rolle.

Im Lern- und Dokumentationszentrum im Güterbahnhof planen wir ein breites Spektrum an Vermittlungs- und Bildungsangeboten:

• Dauer- und Wechselausstellungen

• Vorträge, Filme und Führungen

• Recherche und Archivarbeit für alle Altersgruppen

• Außerschulisches, selbstständiges Forschen für Jugendliche und Schulklassen (Geschichtslabor, Projekttage, Workshops)

 

Demokratie braucht historische Erinnerung

Demokratische Bildungsarbeit ist heute wichtiger denn je. Wir verstehen Lernen von historischem Wissen zum NS als einen Prozess zur Meinungsbildung, als Anstoß zur kritischen Wahrnehmung der eigenen gesellschaftlich-politischen Lebensrealität und damit von gegenwärtigen Gefährdungen und Ausgrenzungen. Durch den Fokus auf Tübingen wird für die Besucher des Lernzentrums die Verbindung ihres aktuellen Lebensumfelds mit der Zeit des Nationalsozialismus nachvollziehbar.

Seit der Gründung des LDNS e. V. führen wir – teils gemeinsam mit anderen Initiativen – regelmäßig Veranstaltungen durch:

Vortrag von Dr. Hans-Otto Binder zum demokratischen Neuanfang der Volkshochschule Tübingen nach 1945, Mai 2017 (Foto: Benedict von Bremen).

• Vortragsreihen zu Themen wie Antisemitismus, Zwangsarbeit, Tübinger Akteure im NS

• Gespräche mit Zeitzeugen

• Podiumsdiskussionen mit Expertinnen und Experten

• Thematische Stadtführungen zur Tübinger NS-Geschichte

• Filmvorführungen

• Exkursionen zu Gedenkstätten und Dokumentationszentren in Südwürttemberg

Informationen zum aktuellen Veranstaltungsprogramm finden Sie hier.