Datum: 29.01.2019
Beginn: 13:00 Uhr
Vortrag ‘Aktion Reinhardt. Die Ermordung der polnischen Juden im Holocaust und das Gedenken an den Verlust’ von Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt
Unter der Tarnbezeichnung „Aktion Reinhardt“ deportierten die Deutschen Juden aus den Ghettos im besetzten Polen und vergasten sie in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka. Bis November 1943 ermordeten sie dabei annähernd zwei Millionen Menschen, verbrannten die Leichen und vergruben die Asche. Weniger als 150 Menschen überlebten.
In Deutschland ist dieser Teil des Holocaust in weiten Teilen vergessen und verdrängt. Dabei steht die „Aktion Reinhardt“ für die Quintessenz des Hasses und des deutschen Antisemitismus. Sie war die reine Vernichtung ohne irgendwelchen sonstigen „Nutzen“ wie etwa Zwangsarbeit oder pseudomedizinische Experimente. Doch ohne Zeitzeugen und materielle Spuren gibt es schlicht keine Aufmerksamkeit für Geschichte und Gegenwart dieses Teils des Genozids. Verliert hier ein präzedenzloses Verbrechen seine Relevanz?
freier Eintritt
Stephan Lehnstaedt, Dr. phil. habil., ist seit 2016 Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien am Touro College Berlin
Veranstalter: Geschichtswerkstatt Tübingen e.V. in Kooperation mit dem Lern- und Dokumentationszentrum zum Nationalsozialismus e.V. Tübingen